Zirkuläre Wertschöpfung

Klimaneutralität kann nur mit zirkulären Wertschöpfungsketten erreicht werden. Aus diesem Grund steht das Thema „Zirkuläre Wertschöpfung” weit oben auf der politischen Agenda, und ist ein Eckpfeiler des „Green Deals“ der Europäischen Kommission. Verwandte Begriffe sind auch “Kreislaufwirtschaft” und “Circular Economy”. Im Green Deal wird als ein konkretes Handlungsfeld die engere Koordination und Integration von Klima- und Kreislaufwirtschaftspolitik benannt.  Aus dem Koalitionsvertrag der aktuellen Bundesregierung ist erkennbar, dass auch in Deutschland das Thema zunehmend an Bedeutung gewinnt und voraussichtlich in der kommenden Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes geregelt wird.

 

Für die Kreislaufwirtschaftspolitik gilt es dabei, stärker als bisher von den Erfahrungen der Klimapolitik zu profitieren – insbesondere mit Blick auf die Einbindung von Unternehmen als zentralen Akteuren beider Transformationsarenen.

 

Ziel des Zukunftslabors „Zirkuläre Wertschöpfung” ist es deshalb, durch eine zirkuläre Wertschöpfung einen ressourcenleichten und klimaneutralen Transformationspfad im Rheinischen Revier zu diskutieren und konkrete Umsetzungsprojekte zu entwickeln. Die Einbindung von Industriepartnern ist dabei von zentraler Bedeutung.

 

Die Konzepte und Prinzipien der Zirkulären Wertschöpfung sind vielfältig anwendbar. Im Zukunftslabor Zirkuläre Wertschöpfung konzentrieren wir uns zunächst auf drei Themenfelder:

 

Fahrzeugzerlegung und -kreislaufführung

Zirkularität in der Textilindustrie

Aluminiumrecycling

 

Diese Themenfelder wurden aufgrund der aktuellen Relevanz für das Rheinische Revier ausgewählt. Im Laufe des Projektes ist es möglich, weitere Themenfelder zu erschließen. Die Voraussetzung dafür ist, dass mögliche weitere Themenfelder für die Transformation im Rheinischen Revier und die dort ansässigen Akteure von zentraler Bedeutung sind.

 

Ist Ihr Unternehmen Teil einer Wertschöpfungskette im Rheinischen Revier, für die Sie Potenziale für (mehr) Zirkularität sehen? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

ZL Info

Januar 2025

Die Reparatur von Autos mit gebrauchten Ersatzteilen spart Geld, Ressourcen und CO₂ – ein echter Gewinn für Umwelt und Wirtschaft.

 

Das Team des Zukunftslabors Zirkuläre Hashtag#Wertschöpfung hatte die Gelegenheit, einen spannenden Einblick in die Arbeit der Autoverwertung Kerstingjohänner im Norden von NRW zu erhalten. Hier werden Ersatzteile aus Alt- und Unfallfahrzeugen mit größter Sorgfalt ausgebaut und für die Wiederverwendung aufbereitet.

 

Das als Familienbetrieb gegründete Unternehmen gehört mittlerweile zu Autocirc, einem schwedischen Unternehmen, das Demontagebetriebe in verschiedenen Ländern zu einer Unternehmensgruppe zusammenschließt. So soll der Lieferfluss der Ersatzteile nachhaltiger werden. 

 

Die Zusammenarbeit mit Kerstingjohänner ist im Rahmen der Arbeit zur Fahrzeugverwertungsfabrik entstanden. Der Betrieb ist sehr an Innovationen in der Verwertung interessiert, die eine umfänglichere Verwertung ermöglichen und die Rohstoffkreisläufe schließen.

2024

 

Oktober 2024

IN4climate.RR war 16.10 und 17.10. mit einem spannenden Stand auf dem Ressourceneffizienz- und Kreislaufwirtschaftskongress BW in Heidelberg vor Ort und hat das Konzept der Fahrzeugverwertungsfabrik vorgestellt!

 

Für einen einfachen und effektiven Weg, um komplexe Recyclingprozesse greifbar zu machen, dienten Lego-Fahrzeuge. Die Modelle waren Anschauungsmaterial für die selektive Demontage und Sortierung in unterschiedliche Stoffströme.

 

Das Zukunftslabor der Zirkulären Wertschöpfung arbeitet aktuell intensiv in 5 Fokusgruppen an entscheidenden Themen für die Zukunft der Kreislaufwirtschaft:

  •  Materialerkennung
  • Automatisierte Demontage
  • Recyclingtechnologien
  • Abnehmerströme für Fahrzeugverwertungsfabriken
  • Kooperationen zur Weiterentwicklung von Fahrzeugverwertungsfabriken

 

Ein herzliches Dankeschön für die Gelegenheit, die Aktivitäten im Rheinischen Revier auch jenseits von NRW bekannt zu machen – gemeinsam treiben wir den Wandel in der Fahrzeugverwertung voran.

 

Mai 2024

Das Zukunftslabor arbeitete am 07.05.2024 in einem Workshop mit Akteuren aus den Bereichen der Verwertung, Grundstoffindustrie, Zulieferung, Digitalisierung, Forschung und Politik zusammen. Gemeinsam wird für das Rheinische Revier eine mögliche Fahrzeugverwertungsfabrik konzipiert.

Fast 50 Millionen KFZ fahren auf deutschen Straßen. Unter dem Aspekt von Kreislaufwirtschaft und Recycling sind diese Fahrzeuge besonders wertvoll. In jedem Automobil sind Materialien unterschiedlichster Art verbaut. Dabei handelt es sich zB um Stahl, Aluminium, Kunststoffe und Batteriebestandteile.

Diese Ressourcen müssen aus Altfahrzeugen entnommen und in eine geschlossene Kreislaufwirtschaft zurückgeführt werden.
Für diesen Weg bedarf es Strategien, Leitlinien und Geschäftsmodelle.

Ein solches Geschäftsmodell könnte die Fahrzeugverwertungsfabrik sein. Durch eine gezielte Demontage können wichtige Ressourcen wiederverwertet werden, ohne Downcycling in Kauf nehmen zu müssen.

 

April 2024

Visionär und Geschäftsmann - Marc Trent vereint beides in einer Person. Er leitet das Familienunternehmen Charles Trent Ltd in dritter Generation und hat die klassische Demontage von Fahrzeugen komplett umgekrempelt. Mit dem bei Charles Trent entwickelten Blueprint für eine datenbasierte, tiefergehende und fließende Demontage setzt er neue Maßstäbe. Am 10.04.2024 durfte das Zukunftslabor Zirkuläre Wertschöpfung die Anlage in Poole im Süden von England besichtigen und einiges lernen:
 
- die datenbasierte Demontage ermöglicht den gezielten Ausbau von allen Teilen, die nachgefragt werden - so wird die Wirtschaftlichkeit erhöht
- die Zusammenarbeit mit Versicherungen ist wertvoll
- es ist eine große Investition nötig, aber sie lohnt sich!
- die Demontage von Werkstoffen zum materiellen Recycling ist technisch möglich und wirtschaftlich attraktiv
 
Die Konzeption einer innovativen und zukunftsweisenden Fahrzeugverwertung im Rheinischen Revier ist ein wichtiges Thema für das Zukunftslabor Zirkuläre Wertschöpfung. Die gewonnenen Erkenntnisse werden auf die weitere Arbeit an dem Thema einzahlen.

Vielen Dank an Marc Trent für die Führung und das Beantworten der zahlreichen Fragen. Es war ein lehrreicher, inspirierender und motivierender Termin.

 

März 2024

IN4climate.RR war am 20.03.24 zu Gast bei einer inspirierenden Tour durch dasWerkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen. IN4climate.RR hatten die Gelegenheit, einen tiefen Einblick in die Forschung des Lehrstuhls Werkzeugmaschinen zu erhalten. Besonders beeindruckend war die Abteilung „Automatisierung und Steuerungstechnik“, durch die Präsentation innovativer Roboter.

Der Einsatz dieser Roboter für die automatisierte Demontage von Fahrzeugen war Thema der Diskussion. Es war faszinierend zu sehen, welche vielfältigen Möglichkeiten sich hier eröffnen und wie fortschrittliche Technologie die Zukunft der Automobilindustrie prägen kann. Ein großes Dankeschön an das Team für diese spannende Erfahrung!

2023

 

November 2023

Das Zukunftslabor Zirkuläre Wertschöpfung legt einen besonderen Schwerpunkt auf das Themenfeld Textilien.

 

Aktuell ist das Projekt in der Absprache mit Unternehmen im Rheinischen Revier. Dabei wir das Thema umfassend betrachtet und der Blick sowohl auf Heimtextilien, als auch technische Textilien gerichtet.
Gleiches gilt für die Wertschöpfung. IN4climate.RR betrachtet die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktion über Veredlung hin zu Sammlung und Sortierung.

 

IN4climate.RR möchte ein Verständnis über die Herausforderungen auf dem Weg zur Zirkularität und Klimaneutralität schaffen. Um diese Herausforderungen zu bewältigen müssen notwendigen und hilfreichen Kooperationen angeregt werden, um Lösungsansätze in gemeinsamen Workshop-Formaten zu erarbeiten. IN4climate.RR ist dankbar, in den Zukunftslaboren mit zahlreichen Akteuren zusammenzuarbeiten und bereits an solchen Ansätzen aktiv zu arbeiten.

 

August 2023

Am 1. und 2. August traf sich das Konsortium des Themenfelds Fahrzeugverwertung. Ziel des Workshops war der Erkenntnisgewinn zum Thema zirkuläre Fahrzeugkomponenten. Teilgenommen haben Expert:innen vom Anfang und Ende der Wertschöpfungskette. Diese sollten ihr Wissen miteinander teilen und Maßnahmen identifizieren, mit denen Fahrzeugkomponenten zukünftig zirkulär gestaltet werden können.

 

Im Workshop wurde der Aufbau einer exemplarischen Komponente vorgestellt und diese wurde in ihre Bestandteile zerlegt. Auf dieser Grundlage konnte über die Verbindungsverfahren, Materialauswahl, Demontageaufwand und den Zustand der Bestandteile zum Zeitpunkt der Entsorgung diskutiert werden. Ergänzend dazu gab es einen Input zu aktuell verwendeten Recyclingverfahren und deren Grenzen. Die Herausforderungen, mögliche Lösungsansätze und nächste Schritte wurden zusammengetragen und werden in folgenden Terminen diskutiert und weiter erarbeitet.

 

Mai 2023

Fahrzeugzerlegung  und -kreislaufführung

Im Februar fand ein Workshop mit Industriepartnern zum Thema Design for Recycling und zum aktuellen Stand der Fahrzeugverwertung statt.

 

Zirkularität in der Textilindustrie

Nach einem Austausch mit dem Institut für Textil und Bekleidung der Hochschule Niederrhein und dem Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen am 15.3. steht der Fokus für das Themenfeld fest: Bekleidungstextilien nach der Nutzungsphase. Die Route der im Rheinischen Revier anfallenden Bekleidungstextilien soll nachvollzogen und mit den lokalen Akteuren Verbesserungspotentiale identifiziert und gehoben werden.

 

Aluminiumrecycling

Das Zukunftslabor unterstützt das Projekt AluValley4.0. Im März und April hat das Team des Zukunftslabors in Gesprächen mit dem MWIKE, dem Rhein-Kreis Neuss und Speira die Fördermöglichkeiten des Projekts erörtert.

Gemeinsam auf dem Weg der Industrietransformation

Mit diesen Unternehmen, Verbänden und Insititutionen arbeitet das Zukunftslabor der Zirkulären Wertschöpfung regelmäßig an Lösungen und Wegen, das Rheinische Revier nachhaltig zu stärken:

Ihre Ansprechpersonen

Sven Marmulla

NRW.Energy4Climate - IN4climate.RR

Tel: +49 211 8220 864-56

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Christin Meier

NRW.Energy4Climate - IN4climate.RR

Tel: +49 211 8220 866-12

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Dr.-Ing. Jan Bitter-Krahe

Wuppertal Institut - IN4climate.RR

Tel: +49 202 2492-334

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Marina Fecke

Wuppertal Institut - IN4climate.RR

Tel: +49 202 2492-336

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Silvia Proff

Wuppertal Institut - IN4climate.RR

Tel: +49 202 2492-325

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